Sonntag, 28. Juli 2013

Rückreise mit Übergewicht, Phantompassagieren, Turbulenzen und ausfallenden Zähnen

Nun sind wir zu Hause oder an den schönen Orten in Brasilien. Als Kontrast geniessen alle Teamler die Sonne bei mindestens 24 Grad, sowohl in Brasilien wie auch in der Schweiz.

Die Rückreise startete am Freitagmorgen früh. Um 6 Uhr starteten die ersten in den Tag, und einige fanden sich sogar noch für das Morgenessen ein. Um 6.50 war Abfahrt zum Flughafen Londrina, aber mit der Pünktlichkeit hatten wir so unsere Probleme nach drei Wochen in Brasilien. So waren wir ziemlich die letzten, welche am Check-In eintrafen. Und zum Schluss stellte sich heraus, dass wir auch noch Übergewicht hatten - und somit nochmals Geld in die Hand nehmen mussten. Als nächstes wurde jemand etwas genauer kontrolliert, am Schluss stellte sich heraus, dass sie einen Kugelschreiber nicht identifizieren konnten... Der Flug war kurz, doch für etwas Schlaf reichte es. Sao Paulo erwartete uns mit Regenwetter, und somit war auch klar, dass wir am Flughafen bleiben werden.

Als erstes mussten wir uns von der Frau im Team verabschieden, welche den Flughafen wechseln musste und noch einige Zeit im Land bleibt.

Nach dem beziehen unseres ruhigen Plätzchens im Flughafen wurde die Weiterreise von Dänu organisiert. Im Anschluss war die Klärung der Ferien für Luiz an der Reihe. Nach der Mitteilung, dass der Rückflug mehr als CHF 1200.- kosten würde, war klar, dass er mit uns normal in die Schweiz zurückkehrt.

Den Tag verbrachten wir mit Jassen, Games, Rückmeldungen zum Einsatz, schwelgen in Erinnerungen anhand der Fotos und lesen. Auch diese 10 Stunden gingen um und Dänu verabschiedeten wir am Schluss. Das Check-In war wieder ein Erlebnis, da uns zwei Personen verlassen haben, aber diese noch auf der Passagierliste waren. Für uns die Möglichkeit, während des Fluges etwas mehr Platz zu haben.

Es war keine Überraschung, dass wir mit knapp 1 Stunde Verspätung abflogen. Wobei "fliegen" auch so seine Tücken haben kann. Es kam ein mulmiges Gefühl auf, als das Flugzeug nicht recht abhob und lange nur sehr langsam an Höhe gewann. Die Turbulenzen in der ersten halben Stunde haben das mulmige Gefühl noch verstärkt. Doch dann legte sich die Anspannung, der Rest des Fluges konnte mehr oder weniger mit schlafen oder dösen verbracht werden. Die Landung im 24 Grad "warmen" Lissabon erfolgte pünktlich.

Die 90 Minuten Wartezeit, inklusive 30 Minuten Verspätung..., wurde für Kleiderwechsel und abspulen von Laufmetern genutzt. Und plötzlich verlor einer von uns ein Stück seines Zahnes beim Kaugummi kauen. Diese Reise bot Interessantes bis zum Schluss.

Mit 40 Minuten Verspätung stiegen wir in Zürich aus dem Flugzeug. Die ersten Schritte waren ein klimatischer Schock: nach kalten Temperaturen in Brasilien war die Dockverbindungsbrücke etwa 40 Grad heiss! Welch Freude bei uns aufkam, endlich wieder wärme zu spüren! Doch der Abschied nahte am Gepäckband, nachdem alle Gepäckstücke angekommen waren. So trennten wir uns und jeder durfte bzw. musste alleine durch die legendäre Ankunftstüre.

So endet unser Brasilien-Einsatz 2013 endgültig und das Erlebte werden wir in Erinnerung behalten.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Die Gemeinschaft geht zu Ende…

Spannende, lehrreiche, interessante Unihockeytage erlebten wir in den letzten drei Wochen. Wir waren verschiedentlich gefordert und meisterten beinahe alle Berge. Wir, beziehungsweise die meisten, kehren am Samstag um zirka 17.20 mit dem TAP-Flug aus Lissabon in die Schweiz zurück. Mit im Gepäck viele Erinnerungen an geniale Momente: die eindrücklichen Wasserfälle des Iguaçu, die Geschichten der Drogenreha-Insassen, fröhliche und ausgelassene Momente im Team. Es bleibt nun an jedem Einzelnen, diese Eindrücke zu verarbeiten, die Fotos durchzusehen und sich dann das Wichtigste in Erinnerung zu behalten.

Am Mittwoch waren die Basiskurse im Cervin und für die Sportlehrer Programm. Natürlich durfte ein Südamerika-Länderturnier nicht fehlen, welches mit der „Teilnahme“ von Argentinien gehörig Zündstoff bergte. Am Abend gab es einen Cervin-Churrasco, im Anschluss einen Ausschnitt aus unserem Schweizerabend, bei welchem die Brasilianer ihr Temperament einbrachten, sowie als Abschluss die Diplom- und Präsentübergabe.

Donnerstag, der letzte Tag als Unihockeyteam in Brasilien 2013. Es ist von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang einfach nur schön und angenehm warm. Die Fortgeschrittenen absolvierten während des Morgens an drei verschiedenen Standorten ein Kindertraining, welches sie souverän und absolut sensationell durchführten. Da könnte manch Sportlehrer oder Trainer in der Schweiz noch etwas lernen! Am Nachmittag wurde ein Turnier unter allen Teilnehmenden durchgeführt, Schauplatz war das offene Quadra im Cervin. So mancher Traum eines Unihockeyspielers erfüllte sich: in der prallen Sonne, bei angenehmen Temperaturen und im Schweizer Natidress Unihockey spielen. Klar gewannen wir das Länderspiel, aber wichtiger waren die Ausscheidungsspiele im Vorfeld. Und im Fussball setzte es eine knappe Niederlage ab, wobei wir dort auf Spielerunterstützung der Brasilianer setzen durften.

Am Abend führte uns Sepp in eine Churrascaria, was bedeutete: viel Essen, wenig reden. Erst zum Schluss kamen interessante Gespräche auf, doch die Müdigkeit machte sich allmählich breit. Nach drei Wochen intensiven Zusammenlebens hat man sich sehr viel erzählt.

Wir fliegen am Freitagmorgen gemeinsam von Londrina nach Sao Paulo, wo sich die Wege trennen werden. Die einen werden noch mindestens eine Woche an unterschiedlichen Orten im Land bleiben, die meisten verbringen den Freitag in Sao Paulo. Am Abend werden wir nach Lissabon abfliegen, welches uns zur sonnigen, heissen Mittagszeit erwartet. Und unser, hoffentlich pünktlicher, Anschlussflug bringt uns nach Zürich, wo wir hoffentlich in kurzen Hosen und T-Shirt in Empfang genommen werden.
Fortgeschrittene am Kindertraining vorbereiten
Training im Cervin mit den Jugendlichen "Schülern"
Die Sonne geht über Rolandia unter - auch wir nehmen Abschied von Brasilien




Dienstag, 23. Juli 2013

Der Winter schlägt zu!

Wir freuen uns sehr, aus der Schweiz sonnig warme Temperaturen zu vernehmen. Denn bei uns ist etwas gar viel los: in Curitiba (900 m.ü.M.) hat es in der Nacht auf Dienstag geschneit – was seit 35 Jahren nicht mehr der Fall gewesen ist. Wir frieren uns hier (auf etwa 400 m.ü.M.) bei knappen 5 Grad, starkem Wind, Regen und einer unangenehmen Luftfeuchtigkeit durch den Trainerkurs in Rolandia. Und die einen oder anderen Schweizer müssen zu ungewöhnlichen Massnahmen greifen, um nicht überall am Körper kalt zu haben. Der Fantasie ist keine Grenze gesetzt. Und auch Trainings sind nicht mehr ganz so gut aufgrund des Wetters, sodass der Wollmützenverkauf in der Pause auf reissenden Absatz stösst. Und etwas gar nicht geglaubtes war auch noch aufgetaucht: Brasilianer haben kalt, sehr kalt – und können deshalb keine Aussenaktivitäten machen. Immerhin trotzten knapp 20 Personen diesen Bedingungen, und sogar eine geschlossene Halle konnte innerhalb eines Morgens organisiert werden. Etwas gar verrückt, denn eine Theorie in einem geschlossenen Saal ist schon wieder zu kalt…

Doch nun ein Rückblick. Die Nachtfahrt aus dem regnerisch kalten Foz ins tüppig warme Rolandia verlief für die meisten schlafend. Die Müdigkeit breitete sich schnell aus, die Gespräche verstummten schnell. Die Summe des Schlafes überstieg bei allen die des ersten Transportes. Früh trafen wir in Rolandia ein, was für einen Nachtbus eher aussergewöhnlich ist, sind sie doch meistens um mindestens eine Stunde zu spät – aber gleich 45 Minuten zu früh ?!? Die Fahrweise hat wohl das ihrige dazu beigetragen, war es doch eher wie auf einer Safari als auf einer Autobahn.

In Rolandia bewohnen wir Büros eines Drogenrehabilitationszentrums, welches von einem Schweizer geführt wird. Wir haben hier wieder ein Stück Heimat gefunden, welches wir sehr schätzen. Das Zusammenleben mit diesen Leuten ist für uns eine Herausforderung. Unsere Sicherheit ist garantiert, und mit geeigneten Massnahmen sorgen wir dafür, dass wir uns wohlfühlen.

Der Sonntagmorgen stand zur freien Verfügung beziehungsweise zur Akklimatisation. Trotz der Warnung, dass die Schuhe von der Erde rot abfärben und dies nicht mehr gereinigt werden kann, trafen sich vier Unentwegte zu einer Joggingtour. Die einen top ausgerüstet, die anderen in Flipflops… Das tüppige Wetter hinderte zwar die Leistungsfähigkeit, doch das Erlebnis entschädigte für die 55-minütigen Strapazen. Am Nachmittag machten wir uns auf zu einer Pousada, ein Landhaus mitten im Urwald. Ein Schweizer führte uns durch sein touristisches Anwesen, welches faszinierende Anblicke in den Tropenwald ermöglichte. Nur das bedeckte Wetter trübte die Stimmung etwas. Als Abschluss dieses Rundganges gab es ein grosses Buffet, an welchem wir inoffiziell bereits das Nachtessen vertilgten. Feine Succos, selbstgemachte Konfitüre und Brot schmeckten uns. Und natürlich konnten praktische Accesoires erstanden werden.

Die Trainerausbildung startete am Montagmorgen, wenn auch gar etwas früh. So wurde das spärlich späte eintrudeln vieler Kursteilnehmenden interpretiert. Doch irgendwann musste es losgehen. Nach vielen Startinformationen und der Vorstellung von bereits unihockeyspielenden Arbeiten und Schulen trennten wir die Gruppen. Die Jugendlichen der Drogenreha trainieren direkt auf dem Campus, die Sportlehrer in der Stadt. In einer Bedürfnisanalyse stellten wir fest, dass praktisch sämtliche Teilnehmer ohne Vorwissen antreten. Die Schweizer Trainer des Fortgeschrittenen-Kurses sind gefordert, bieten sie doch einen Basiskurs an.

Am Montagabend erzählte uns Seppi von Land und Leuten, dem Drogenrehazentrum und die Geschichten hinter den „Schülern“ (Personen hier auf Entzug). Die Geschichten berührten uns tief und wühlten auf. Das Traurige: die Geschichten sind immer wieder die gleichen, nur die Namen ändern sich.

Am Dienstag ging es mit den Trainerkursen weiter. Ob in der Kapelle des Zentrums oder „in einer gedeckten Halle“ – der Einsatz war trotz regnerischem Wetter, winterlichen Temperaturen und ungünstigen Bedingungen fantastisch. Die ersten Fortschritte waren bereits am Nachmittag ersichtlich.

Ein spezielles Erlebnis haben die Männer. Der tägliche Gang zur Dusche ist gar nicht so einfach. Entweder kalt direkt neben dem Zimmer – oder halt in einem anderen Teil des Gebäudes warm. So gilt es, alle Sachen zu packen, das Gebäude durch den Esssaal zu durchqueren und in die Niederungen des Hauses zu laufen, wo sich 3 elektronische, teilweise warme Duschen befinden. Von uns bereits liebevoll als „Kerker“ bezeichnet, ist es jedesmal etwas bedrückend, dort zu duschen. Ab und zu kommt der Gedanke auf, was wäre, wenn wir uns dort alleine duschen müssten und jemand kommt hinein…
Im Urwald auf Erkundungstour vor eine altem Baum.

 
Training der Jugendlichen im Rehazentrum
 
Die Jugendlichen können auch in der kleinen Kapelle trainieren
 

Die Sportlehrer in der geschlossenen Halle in Aktion

Die Sportlehrer machen sich Notizen - der Anfang von etwas Grossem?

Samstag, 20. Juli 2013

Argentinien-Iguaçu und Resttag

Der Freitag stand im Zeichen der argentinischen Seite der Iguaçu-Wasserfälle. Das Wetter war bedeckt, doch dafür war eine atemberaubende Wassermenge zu sehen. Zudem war es angenehm, so durch den Dschungel zu laufen. Auch dieses Mal gab es hunderte von Fotos zu schiessen, das eine besser als das andere, oder beim Porträt war das eine doch noch nicht gut genug… Wir genossen diesen Tag, an dem wir nicht zu einer bestimmten Zeit an einem Ort sein mussten. So blieb genügend frei, um gemächlich durch die Umgebung zu schlendern, die Urwald-Luft einzuatmen und etwas über den bisherigen Unihockey-Einsatz und das Erlebte nachzudenken. Zudem amüsierten wir uns wieder einmal in der ganzen Gruppe, was der Stimmung wieder ganz gut tat nach den Tagen der Trennung.

Am Abend stand eine Pizzeria an, in welcher man „all-you-can-eat“-Pizza, Pasta und Frites essen konnte. Das Prinzip ist gleich einer Churrascaria, nur eben mit Pizza. Unsere Mäuler füllten sich schnell, bei einigen hatte es gar erstaunlich viel Platz. Wir lachten viel und konnten auch angenehme Gespräche führen.

Am Samstagmorgen stand eine lokale, ausschliessliche Trainerausbildung für unsere Hosts an. In knapp zwei Stunden wurden ihnen sämtliche Grundlagen des Unihockeys vermittelt und fleissig mitgeschrieben. Sowohl Praxis wie auch Theorie waren die Methoden, das Spiel durfte natürlich nicht fehlen. Ob der Funke nun wirklich übergesprungen ist? Das wird erst die Zukunft weisen.

Der Rest des Samstages war Freizeit, welche mit (Jass-) Spielen, schlafen und packen überbrückt wurde. Am Abend stand der Nachttransfer an, welcher uns nach Rolandia bringt. Dort erwartet uns der brasilianische Winter: Etwas Regen bzw. bewölkt, Tagestemperaturen um die 15 Grad, in der Nacht soll es zwischen 4 und -2 Grad werden. Die eingepackten Winterkleider, wenn auch in der Schweiz dafür noch ausgelacht, sind nun Gold wert. Wir freuen uns aber, wieder mit einer Unihockeyausbildung zu starten und unser Wissen in ein lokales Netzwerk einzubringen. In Curitiba haben wir gesehen, was mit unserem Einsatz alles bewirkt werden kann.

Wir sind nun seit zwei Wochen im Land, welches wir etwas kennengelernt haben. So werden wir in der Schweiz vermissen:
- die „naturbelassenen“, mit Schlaglöchern versetzten und unförmigen Strassen Brasiliens
- Lambada tanzen (Lombadas sind die schön regelmässigen, häufigen Bodenwellen-Hindernisse auf sämtlichen Strassen, welche mit nur etwa 2 km/h überfahren werden können)
- die schön tiefen Preise (hier ist es angeschrieben gleich teuer wie in der Schweiz, nur dürfen wir diesen Preis noch halbieren – gekauft)
- das uns immer nachgesagte super Wetter bei sonnigen 25 Grad (wer rechnet den Windchill-Effekt und Winter dazu???)

Für die letzte Woche verzichten wir gar auf ein WLAN-Netzwerk, welches uns die letzten beiden Wochen mit der Schweiz in Verbindung hielt. So vernahmen wir sowohl gute wie auch weniger gute Geschehnisse, Hauptsache Kontakte. Doch neben den Trainings bleibt wohl nicht mehr viel Zeit, und das Teamleben werden wir noch geniessen oder etwas Schlaf nach- oder vorholen.

Dänu direkt vor einem der Wasserfälle - ein sichtbares Erlebnis

Das (nicht ganz komplette) Team macht Stimmung im Iguaçu-Park. Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Dschungelcamp ist nicht abzustreiten, nur haben wir mehr Niveau!
 
 
 

 

Donnerstag, 18. Juli 2013

Ferienpass-Trainings und Ausflüge

Nach der kulturellen Umstellung haben wir uns entschlossen, das Programm unsererseits zu ändern. Wir haben am Mittwoch und Donnerstag uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen hatten das Programm der Basis zu absolvieren inklusive dem Training der Ferienpass-Kinder, die andere hatte freie Zeit und machte Ausflüge nach Foz, an die Grenzen oder gar nach Paraguay.

Durch diese Umstellung und die Prioritätensetzung gab es die Situation, dass wir ohne Deutsch-Übersetzer das Training vom Dienstagnachmittag leiten durften. Es gab Momente, da wurde in drei Sprachen gesprochen (Deutsch-Englisch-Portugiesisch). Dank der Flexibilität eines Mitarbeiters war dieser Dienst gewährleistet, doch war es immer noch eine Überwindung, trotz Sprachbarriere auf die Kinder zuzugehen. Mit Händen und Füssen klappte dies und das Niveau konnte bereits massiv verbessert werden.

Die eine Gruppe übertrat die Grenze nach Paraguay zu Fuss und kam so auch retour. Dies war ein ganz spezielles Erlebnis. Die Warnung vor Fälschungen und sonstigen komischen Waren beim Einkauf in Paraguay sorgte für das gewisse Etwas.
Die zweite Gruppe genoss einige Stunden am Dreiländereck Brasilien-Argentinien-Paraguay auf brasilianischem Gebiet. Es war entspannend ruhig und schön sowie kam die Abenteuerlust nicht zu kurz, wenn auch nicht alles ganz ungefährlich war.

Der Freitag steht nun im Zeichen der argentinischen Seite der Iguaçu-Wasserfälle, auch wenn das Wetter nicht mehr so schön sein soll wie am Montag auf der brasilianischen Seite. Dafür sind die Attraktionen vielfältiger, wenn auch nicht alle offenstehen. Am Abend steht „Pizza All-you-can-eat“ an. Den Samstag werden wir mit Trainings und Abschlussarbeiten verbringen, bevor es am Abend mit dem Nachtbus nach Rolandia geht.

An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass unser nächstes Einsatzteam heute Freitagabend nach Peru abfliegt. Weitere Informationen in ihrem Blog unter http://www.floorball4all.blogspot.ch/.
 

Dienstag, 16. Juli 2013

Erster Nachtbustransfer und Foz

Der Sonntag und damit letzte Tag in Curitiba war in an Individualität nicht zu überbieten. Marktbesuch, schlafen, waschen, Unternehmungen, packen, essen, jassen – jedem Teilnehmer seinen Vorlieben entsprechend. Dieser Erholungstag tat gut und so konnten wir am Abend guten Mutes in den Nachtbus einsteigen, nachdem wir uns von Bleiker’s verabschiedet hatten. Die Fahrt im Nachtbus wurde verschieden empfunden. Einige überbrückten die Zeit mit Gesprächen, andere konnten gut und lange schlafen und für einige war es ein Gemisch aus allem.

Die Ankunft am Busbahnhof von Foz war ein kleinerer Kulturschock. Die Abholung klappte gut, unser Quartier konnten wir schnell beziehen und auch das Programm war strukturiert. Trotz allem brauchte es den Morgen, um Absprachen zu treffen. Gegen Mittag wussten wir das Programm und die Absichten und begannen, uns damit auseinanderzusetzen.

Der Montagnachmittag war ein Höhepunkt unserer Reise, welcher sämtlichen Teammitgliedern noch lange in sehr schöner Erinnerung bleibt: Besuch der Iguaçu-Wasserfälle! Zuerst ging es in den benachbarten Vogelpark, welcher bereits eindrücklich und gemütlich war. Nach einem kleinen Verpflegungshalt ging es dann in Richtung der Fälle. Zuerst eine lange Busfahrt, bevor es dann auf den 1.2km langen Fussmarsch in Richtung der Hauptfälle ging. Es war spannend, sich dieser Sehenswürdigkeit langsam zu nähern, doch die Fotostopps waren damit fast unzählbar. Denn nach einigen Metern kamen wieder neue Fälle, neue Silhouetten und Farben ins Spiel, was umgehend festgehalten werden musste. Und die Neben-Wasserfälle waren ebenfalls spektakulär. Jede Reise hat ein Ende, und so kamen wir kurz vor Sonnenuntergang bei den Hauptfällen an. Natürlich musste die Plattform inmitten des Flusses und nahe den Fällen erkundet werden, auch wenn dafür Regenbekleidung vonnöten war und diese sehr stark beansprucht wurde. Doch Zeit blieb nicht – rauf auf die Aussichtsplattform und noch den Sonnenuntergang geniessen. Dies war ein Spektakel und sorgte auch für besinnliche Momente.

Die Bus-Rückreise war sehr kalt und windig. Doch der Tagesabschluss in der Stadt liess diese unschöne Erfahrung vergessen. Ein Restaurantbesuch mit feinstem Fleisch und viel Essen liess alle schweigen. Es wurde gar davon gesprochen, dass dies die schweigsamsten 5 Minuten als Team in diesem Einsatz waren – das Essen war vorzüglich.

Der Dienstag wurde genutzt, um am Morgen auszuschlafen. Denn bis zum Donnerstag haben wir stets frei am Morgen. Es tat allen gut, diese Zeit zu haben, steckten die Busstrapazen noch tief in den Knochen. Nach dem Mittagessen ging es in die Schule unserer Homebase, wo Nachmittags eine Art Ferienpass stattfindet. Als Teil dieses bieten wir Unihockey an. Es war ausschliesslich ein Training mit Kindern ohne Support der lokalen Mitarbeiter. Nach zwei Stunden war es geschafft und wir machten uns an die Arbeit für den Schweizerabend. Einkaufen und dann die Älplermagronen zubereiten – in einer brasilianischen Küche als Schweizer nicht ein ganz einfaches Unterfangen. Doch alles hat geklappt und die Brasilianer liessen es sich schmecken. Weiter ging es wie bereits in Curitiba mit Bildern über die Schweiz, Heimatliedern und dem Schoggispiel.

Im Anschluss an den Abend mussten wir als CH-Team das weitere Vorgehen besprechen. Denn es gibt hier in Foz einige Punkte, welche eine Besprechung unumgänglich machten. Die Unterkunft ist halt nicht mehr „schweizerisch“ wie in der ersten Woche, wir sind eingeschlossen und nicht mobil sowie entspricht das Credo der Nachhaltigkeit nicht dem Angetroffenen. Schlussendlich fanden wir eine Lösung im Wissen, damit hoffentlich das Beste bis Ende Woche herauszuholen.

CH-Team bei den Iguaçu-Wasserfällen

Iguaçu-Wasserfälle

Kinder- und Teenietraining im Ferienpass in Foz

CH-Küchenteam für Älplermagronen

Sonntag, 14. Juli 2013

Abschluss Trainerkurs Curitiba

Freitag und Samstag standen Praxisausbildungen im Zentrum der Aktivitäten. Die Basiskurs-Teilnehmer führten ein Training mit Kindern aus der Favela, die Fortgeschrittenen mit Externen sowie dem Basiskurs durch. Bei beiden Kursen gab es Abschlussbesprechungen, womit sämtliche Teilnehmer gut ausgebildet in ihre Arbeiten zurückgesendet werden konnten. Als letzte Amtshandlung stand die Zertifikatsübergabe an. Sämtliche Teilnehmer erhielten Zertifikate und Präsente. Natürlich waren Fotos und Verabschiedung ebenfalls gewichtige Programmpunkte.

Am Freitag stand der heitere Schweizerabend auf dem Programm. Eine Powerpoint-Präsentation, Schweizer Volkslieder und Nationalhymne sowie das Schoggispiel sorgten für gute und amüsante Unterhaltung. Die Brasilianer fanden grossen Gefallen an unserer Vorstellung und liessen sich auf die gebotenen Darbietungen ein.
 

Volkslieder vorsingen am Schweizerabend
Der Samstag bot neben der Zertifikatsübergabe einen weiteren Höhepunkt: Länderspiele. Für die meisten bleibt es wohl die einzige Möglichkeit, in den Farben ihrer Nationalmannschaft Erfahrung zu sammeln. Die Stimmung war ehrwürdig, das Singen der Hymnen als Beginn Pflicht. Schlussendlich gewann die Schweiz sowohl im Unihockey wie auch im Fussball.

Länderspiel BRA-SUI
Kindertraining, geführt durch brasilianische Trainer
Zertifikatsübergabe
CH-Einsatzteam 2013